Gefährliche Lebensmittel für Babys vermeiden: Sicher durch die Beikostphase
- Bastian
- 17. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Juli
tl;dr: BLW Beikost – Lebensmittelrisiken für Babys
Nüsse: Bekannte Allergene vorsichtig einführen. Unter 4 Jahren nur feines Nussmus geben, nie ganze Nüsse (Erstickungsgefahr)
Runde Lebensmittel: Trauben, Beeren, Cocktailtomaten und Popcorn vermeiden oder zerkleinern - hohes Erstickungsrisiko
Salz: Im ersten Jahr komplett vermeiden, da Babynieren es noch nicht verarbeiten können
Zucker: Zugesetzten Zucker erst nach 2 Jahren einführen (max. 25 g/Tag). Fruchtzucker in ganzen Früchten ist unbedenklich
Honig: Wenn, dann erst ab 12 Monaten erlaubt, wegen des Risikos von Clostridium botulinum-Bakterien (infantiler Botulismus)
Lebensmittel in diesem Beitrag:
Neue Geschmacksrichtungen und Texturen zu entdecken und die eigenen Vorlieben und Abneigungen zu entwickeln, klingt nach Spaß. Und das ist es auch. Und zwar nicht nur für dein Baby. Auch für dich als Elternteil sollte diese spannende Phase Freude bereiten – nicht nur Sorgenfalten!
Es ist normal, nervös zu sein, wenn dein Kind diesen Meilenstein erreicht. Und wie bei jedem vorangegangenen Entwicklungsschritt wirft auch diese Phase wieder eine Menge Fragen auf.
Von "Wann ist der richtige Zeitpunkt, mit dem Essen zu starten?" bis "Welche Lebensmittel kann ich meinem Baby anbieten?". "Ab wann dürfen Babys Zucker essen?" und "Ist Obst für die Beikosteinführung ok?".
Damit dein Kind sich mit Brei beschmieren und du ohne Anspannung zuschauen kannst, liest du in diesem Beitrag, was Babys (am Anfang) wirklich nicht essen dürfen.
Pro-Tipp: Alles zur Beikosteinführung und Babyled Weaning bei einer Plantbased Diet liest du in diesem Beitrag.
1. Können Babys Nüsse essen? (und Erdnüsse)
In Deutschland leiden schätzungsweise 3–10 % der Kinder an Nahrungsmittelallergien, wobei Baumnüsse zu den häufigsten Nahrungsmittelallergenen gehören. Da die Symptome sehr ernst sein können, empfiehlt es sich, dass du genau aufpasst, wenn du deinem Baby zum ersten Mal Erdnüsse gibst.

Pro-Tipp: Die Annahme, eine Mutter lege durch den Konsum bekannter Allergene wie Erdnüsse oder Soja ein Allergierisiko beim Ungeborenen an, gilt heute als widerlegt. Vielmehr handelt es sich um Lebensmittel, die das Immunsystem stärken. In Studien wurde beobachtet, dass das Immunsystem durch den Kontakt mit allergenen Stoffen einen angemessen Umgang mit diesen lernt.
Wegen des Risikos sich zu verschlucken sollten Kinder unter vier Jahren allerdings nie ganzen Nüsse oder Erdnüsse und auch kein stückiges Nussmus haben. Feines Nussmus, gegebenenfalls noch verdünnt mit Wasser ist dagegen eine altersgerechte Möglichkeit, um Erdnüsse und Baumnüsse einzuführen.
2. Erstickungsgefahr für Kleinkinder: Darum sind Trauben, Blaubeeren etc. gefährliche Lebensmittel für Babys
Ganze Trauben – und andere runde Lebensmittel wie Blaubeeren und sehr kleine Cocktailtomaten – können aufgrund ihrer Form, in der Luftröhre deines Babys stecken bleiben und sie verschließen, wenn sie verschluckt werden.
Nach der Anfangsphase sind halbe oder geviertelte Trauben und Beeren, zusätzlich geschält, durchaus als BLW Lebensmittel (Babyled Weaning) geeignet. Mit zunehmendem Alter deines Kindes – wenn es Zähne hat und kaut – genügt es dann, die Früchte zu zerdrücken. Die Idee ist die Oberflächenspannung zu brechen, sodass die Früchte nicht in die Luftröhre rutschen können.
Auch Schokolinsen wie M&Ms und Smarties können aufgrund ihrer Form in die Luftröhre rutschen und sie verstopfen.
3. Popcorn
Auch Popcorn zählt zu den gefährlichen Lebensmitteln für Babys. Denn die Samen und knusprigen Teile von Popcorn stellen ein Erstickungsrisiko für Kleinkinder unter 4 Jahren dar. Entsteht beim Essen ein Sog – durch plötzliches Lachen, Einatmen … – kann das leichte Popcorn in die Luftröhre rutschen und diese verstopfen.
Zudem ist gekauftes Popcorn entweder stark gesalzen oder gezuckert. Warum wir diese beiden Stoffe in den ersten beiden Lebensjahren so gut es geht vermeiden möchten, liest du im nächsten Punkt.
4. Ab wann dürfen Babys Salz essen und ab wann ist Zucker ok?
Die Nieren von Kleinkindern sind noch nicht dazu in der Lage, Salz zu verarbeiten. Deshalb wird von offizieller Stelle (DGE, Kinderärzteverband) davon abgeraten, Babys unter 12 Monaten Lebensmittel anzubieten, denen Salz zugefügt wurde.
Zu Getränken und Lebensmitteln mit zugesetztem Zucker sollen Kinder sogar erst nach dem zweiten Geburtstag Zugang erhalten. Und auch danach nicht mehr als 25 Gramm (oder 6 Teelöffel) zugesetzter Zucker pro Tag.
Explizit davon ausgenommen sind Früchte. Zwar enthält auch Obst Fruktose – ein natürlicher Zucker – und lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen und abfallen. Allerdings reagiert der Körper anders auf den Zucker in Obst als auf den in Süßigkeiten und verarbeiteten Lebensmitteln.
Denn Obst liefert auch weitere Nährstoffe, wie Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe, die eine Süßigkeit nicht enthält.
Deshalb: Wenn dein Baby nicht genug von ganzen Früchten (in altersgerechter Form) bekommen kann, ist das etwas Positives!

5. Honig für Babys
Ab wann dürfen Babys Honig essen? Frühestens mit einem Jahr! Unter 12 Monaten dürfen Babys keinen Honig essen! Der Grund: Honig kann Clostridium botulinum Bakterien enthalten, die infantilen Botulismus verursachen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der zu schwerer Muskelschwäche und unter anderem auch zur Lähmung des Darms führen kann.
Verwende zum kindgerechten Süßen stattdessen Früchte wie Bananen oder entkernte Datteln. Danach kann Ahornsirup eine bakterienfreie und vegane Alternative zu Honig sein.
Wenn du darüber hinaus …
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