tl;dr: Warum du immer Hunger hast und wie du Heißhunger stoppen kannst
Bestimmte Lebensmittel helfen gegen Heißhunger, gut zusammengestellte Gerichte machen lange satt
Verwechsele Durst nicht mit Hunger und beachte auch, dass Alkohol Heißhunger verursacht
Finde Wege langsam zu essen und halte den Kontakt zu deinen
Sättigungssignalen, um nicht direkt nach dem Essen wieder Hunger zu bekommen
Balancierst du deinen Lebensstil mit gutem Schlaf, körperlicher Betätigung und
Methoden für Stressabbau aus, kommen Hormone und Hunger ins Gleichgewicht
Heißhunger kann eine Nebenwirkung von Medikamenteneinnahme sein
Wenn du dich alleine immer nur im Kreis drehst, hole dir Unterstützung
Hunger ist ein komplexer biologischer Prozess, mit dem dir dein Körper signalisiert, dass er Nahrung benötigt. Also Energie um zu überleben.
Ein fein abgestimmtes System, bei dem Hormone die Hauptrolle spielen, sorgt dafür, dass dein Körper diese Energie bekommt. Im Darm freigesetzt signalisieren sie deinem Gehirn, ob du hungrig oder satt bist. Diese Hormone regeln deinen Appetit und damit auch, wann und wie viel du isst.
Jetzt habe ich aber eine Freundin die behauptet, immer hungrig (oder zumindest gierig auf Essen) zu sein. Und ich glaube ihr das. Heißt das, ihre Hormone sind "kaputt"?
Eher nicht.
Diese Freundin macht täglich Sport, ist im Alltag aktiv, geht zu Fuß einkaufen, besucht Freund*innen mit dem Fahrrad und nimmt die Treppe …
Wie wir alle ist sie von Zeit zu Zeit unzufrieden mit ihrem Körper, versucht weniger zu essen, wundert sich dann, warum sie immer Hunger hat und denkt sogar über Ozempic nach.
Was denkst du? Warum hat sie immer Hunger?
Klar, weil sie konstant hypokalorisch unterwegs ist. Auf Deutsch: Sie isst weniger Kalorien als ihr Körper verbraucht und ihre Hormone verlangen "M-E-E-E-E-E-E-H-R!!!".
Die Lösung für den Dauerhunger meiner Freundin könnte deshalb so aussehen: Sie isst mehr Kalorien in Form der "richtigen" Lebensmittel.
Dadurch stoppt sie Heißhungerattacken auf Lebensmittel, die das Abnehmen behindern und auch der erneute Hunger nach dem Essen dürfte verschwinden.
Leider ist es aber nicht immer so einfach.
Wenn du dich auch schon mal gefragt hast, warum du immer hungrig bist, obwohl du gerade gegessen hast, liefert dir dieser Beitrag mögliche Ursachen und Lösungen.
Was du isst – Welche Lebensmittel machen lange satt?
Zu allererst sollte deine Ernährung ausgewogen sein und ausreichend Proteine, Ballaststoffe und gesunde Fette für deine Körperzusammensetzung und dein Aktivitätslevel liefern.
Es ist vorteilhaft, wenn auch nicht zwingend notwendig, dass jede Mahlzeit alle diese Nährstoffe liefert. Zumindest im Laufe eines Tages solltest du deine Bedarfe aber decken.
Ballaststoffreiche Lebensmittel zwingen dich dazu, länger zu kauen, sie bilden mit Wasser eine gelartige Substanz im Magen, die die Verdauung verlangsamt und helfen, Sättigungshormone freizusetzen – all das sorgt dafür, dass du länger satt bleibst
Ausreichend Protein hilft Hungerhormone zu regulieren und das Sättigungsgefühl zu fördern – Die Theorie des "Protein-Leverage-Effekt" besagt, dass der Proteingehalt der Nahrung die gesamte Energiezufuhr steuert und wir so lange essen, bis der Proteinbedarf gedeckt ist
Fette können die Magenentleerung verzögern, wodurch wir uns länger satt fühlen – Fettreiche Lebensmittel führen aber auch schneller zu einem Kalorienüberschuss, da Fette energiedichter sind als Kohlenhydrate und Proteine und zudem kann für Menschen, deren Blutfette nach einer fettreichen Speise extremer ansteigen, auf lange Sicht ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme
Lebensmittel mit stark verarbeiteten Kohlenhydraten (Weißmehl und Zucker) werden extrem schnell verdaut und absorbiert, was den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und abfallen lässt (rasche Blutzuckerschwankungen) und außerhalb des Sportkontexts zu einem baldigen Hungergefühl nach dem Essen führen kann
Du ahnst vermutlich schon, welche Lebensmittel lange satt machen: Die Hauptbestandteile einer Plantbased Diet. Produkte aus Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Nüsse ...
Gesunde Snacks gegen Heißhunger sollten vor allem ballaststoff- und proteinreich sein. Beispielsweise ein Sojajoghurt mit Beeren, Linsenwaffeln oder eine Banane mit Erdnussmus.
Neben den Zutaten kommt es auch auf das Zusammenspiel der Lebensmittel in einem Gericht an. Eine komplexere "Food-Matrix" resultiert in einer langsameren Verdauung an einer späteren Stelle im Darm und dadurch in einer länger anhaltenden Sättigung. So kannst du innerhalb einer Mahlzeit durchaus verarbeitete Kohlenhydrate verwenden, solange auch ballaststoffreiche Zutaten vorhanden sind.
Was du tun kannst: Stelle Mahlzeiten und Snacks möglichst bedarfsdeckend zusammen, achte aber mindestens auf einen angemessenen Protein- und Ballaststoffgehalt.
Hungergefühl nach dem Essen – Hast du Durst?
Der absolute Klassiker: Häufig vergessen wir es, zu trinken und interpretieren unseren Durst dann als Hunger.
Achte deshalb darauf, regelmäßig und ausreichende zu trinken. Eine Trinkflasche mit einer Füllstandanzeige* hilft dir dabei.
Auch Alkoholkonsum beeinflusst deine Neurotransmitter und Hungerhormone und kann so zu Heißhungerattacken mit vermehrter Kalorienaufnahme führen.
Denn mal ehrlich: Wer entscheidet sich im alkoholisieren Zustand für einen Fitnesssalat?
Was du tun kannst: Beobachte, ob du genug trinkst. Falls nicht, ziehe eine Trinkflasche als ständige Begleiterin in Betracht.
Nach dem Essen direkt wieder Hunger? – Vielleicht isst du zu schnell
Iss langsam und beobachte dabei dein Sättigungsgefühl. Je schneller wir essen, desto höher das Risiko dafür, dass wir uns über den Punkt der Sättigung hinaus "überessen".
Unterstützend kannst du vermehrt ballaststoffreiche Lebensmittel zu dir nehmen, allen voran Gemüse und Salat. Diese musst du länger kauen, was direkt deine Essgeschwindigkeit reduziert.
Deine Mahlzeiten mit anderen Personen zusammen zu essen kann ebenfalls vorteilhaft sein. Unterhaltet ihr euch, kannst du in dieser Zeit nicht essen. Zumindest wenn du auch etwas sagen möchtest. Zudem kann es sein, dass du dich beobachtet fühlst und deshalb der "Hawthorne Effect" bewirkt, dass du langsamer isst.
Dabei könnt ihr sogar einen Film anschauen. Richtig gelesen! Entgegen den Informationen, die auf Social Media kursieren, ist es tatsächlich weniger wichtig, auf jegliche Ablenkung beim Essen wie Fernsehen oder Smartphone-Nutzung zu verzichten, als in Kontakt mit deiner Sättigungswahrnehmung zu bleiben.
Was du tun kannst: Iss in Gesellschaft, lege dein Besteck beim Kauen zur Seite oder nutze für dich passende Methoden, um langsam zu essen und in Kontakt mit deinem Sättigungsgefühl zu bleiben.
Warum habe ich Hunger, obwohl ich gegessen habe? – Dein Lebensstil
Was hat mein Lebensstil damit zu tun, dass ich immer Hunger habe?
Wahrscheinlich ist dir "Stressessen" ein Begriff. Lässt du Stress unreguliert in deinem Leben wüten, kann dieser (durch das Hormon Cortisol) den Appetit erhöhen. Finde daher Wege, um Stress abzubauen.
Ich mag den Spruch, "If you listen to your body whispering it doesn’t need to scream" ("Hörst du deinem Körper zu, was er dir zuflüstert, braucht er nicht zu schreien").
Bei einem Bodyscan kommst du zur Ruhe und fühlst in die einzelnen Bereiche deines Körpers hinein. Probiere es das nächste Mal aus, wenn du dich hungrig fühlst, obwohl du gerade gegessen hast.
Was erkennst du? Hast du wirklich Hunger? Oder Durst? Oder bist du angespannt, nervös … Was kannst du statt Essen noch tun, um deine innere Welt zu beruhigen?
Auch Sport ist ein Weg, um Stress abzubauen. Wie sich meine eingangs erwähnte Freundin schließlich eingestand, macht Sport aber auch hungrig. Und zwar zurecht. Schließlich verbrauchst du beim Sport mehr Energie. Nimmst du wie sie zu wenig Kalorien für dein Aktivitätslevel zu dir, wirst du dich immer gierig und hungrig fühlen.
Schlaf ist ein weiterer Bereich deines Lebensstils, der dabei hilft, mit Stress umzugehen. Und zudem ist Schlaf wichtig für die Regulierung der Hunger- und Sättigungshormone (Ghrelin und Leptin). Schlafen wir unregelmäßig und zu wenig, kann das die Ausschüttung von Ghrelin und Leptin beeinflussen und zu verstärktem Appetit und erhöhter Kalorienaufnahme führen.
Was du tun kannst: Sorge in deinem stressigen Alltag für Gegenpole, die dir helfen herunterzufahren und die Signale deines Körpers zu hören.
Medizinische Ursachen dafür, dass du immer Hunger hast
Einige Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes können zu verstärktem Hunger führen. Ebenso wie steigender Appetit zu den Nebenwirkungen vieler Medikamente zählt.
Was du tun kannst: Sprich mit deiner medizinischen Fachkraft über alternative Medikamente und Methoden wie eine Ernährungstherapie.
Du bist einzigartig – Dein Ernährungsmuster sollte ein individuelles sein
Wenn du regelmäßig isst und trotzdem immer Hunger verspürst, dann kannst es vielleicht an einem der vorgestellten Gründe liegen.
Vielleicht nimmst du die Rolle eines Forschers ein und veränderst in einem Selbstexperiment dein Verhalten in einem der Punkte. Dann beobachtest du, was sich über die nächsten 14 - 21 Tage tut.
Jeder Mensch hat einen einzigartigen Stoffwechsel. Was für andere funktioniert, muss nicht zwingend auch für dich passen. Mit Experimenten wie diesen lernst du deinen Körper besser kennen, wie er auf verschiedene Lebensmittel und Essgewohnheiten reagiert und findest so deine passende Ernährung und Lebensstil.
Was du tun kannst: Wenn dich Selbstexperimente nicht weiter bringen, hole dir Unterstützung!
Du hast schon vieles ausprobiert, drehst dich aber irgendwie nur im Kreis und kommst nicht wirklich voran? Sei es beim Abnehmen, beim Verbessern deiner Leistung im Sport oder beim Umsetzen eines gesunden Lebensstils ...
Dann probiere es doch mal mit einer Breakthrough-Session. Komplett kostenlos und unverbindlich besprechen wir deine Situation und identifizieren die ein bis zwei Punkte, die du in deinem Ernährungsmuster anpacken kannst, um wirklich etwas zu verändern.
Interessiert? Dann suche dir gleich hier einen Termin aus und der erste Schritt ist geschafft.
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